Orff-Schulwerk
Rhythmische Übung
Verfasser: Gunild Keetman
Sprache: deutsch
Publikationsjahr: 1970 (Schott ED 6359, Neuauflage 1998)
Besetzung: Ausführung durch Klanggesten (Patschen, Klatschen, Stampfen, Fingerschnalzen)
Arbeitsmaterial Schott Music (Neuauflage 1998, Schott ED 6359)
Inhalt
Patschen und Klatschen
Stampfen und Klatschen
Stampfen, Patschen und Klatschen
Stampfen, Patschen, Klatschen und Schnalzen
Kommentar
Als Ergänzung zu den rhythmischen Beispielen des ersten Schulwerkbandes, die vorwiegend im Klatschen auszuführen sind, werden im folgenden, beginnend mit Patschübungen, mehrere Klanggesten (Patschen, Klatschen, Stampfen, Fingerschnalzen) miteinander verbunden.
Die in wenigen Beispielen aufgezeichneten ostinaten Begleitrhythmen – sie können zum Sprechen, Singen oder zum Spiel auf Instrumenten hinzutreten – sollten durch selbstgefundene, auch in anderen Taktarten, ergänzt werden.
Möglichkeiten der Verbindung von Klanggesten mit rhythmischem Sprechen zeigen andere Beispiele. Auch sie sind zu variieren bzw. durch neue, eigene zu ersetzen.
Bei allen Übungen ist auf fließenden Ablauf Wert zu legen.
Auf Tempo-, Dynamik- und Phrasierungsbezeichnungen wurde verzichtet, da für die Ausführung vielerlei Möglichkeiten bestehen.
Die durchwegs kurzen Abläufe sollten auswendig wiedergegeben werden, da auf diese Weise am besten eine freie Darstellung möglich ist. Eine Zusammenfassung mehrerer Stücke zu einer größeren Form belebt die rhythmische Arbeit ebenso wie ein rondoartiger Ausbau einzelner Stücke durch improvisierte Zwischenteile.
Sinn und Zweck der Übungen ist neben der Entwicklung des Formgefühls, des rhythmisch-musikalischen Gedächtnisses und des Sinnes für Dynamik und Phrasierung auch das Erlangen von Sicherheit im rhythmischen Zusammenspiel, die für alles instrumentale Musizieren unerläßlich ist. Darüber hinaus geben diese Übungen dem Lehrer, der keine oder nur wenige Instrumente zur Verfügung hat, die Möglichkeit, alle Kinder in gleicher Weise zu beteiligen.
Patschen bezeichnet das federnde Aufschlagen der Handflächen auf die Oberschenkel in Knienähe.
Klatschen erfolgt durch federnden Schlag der Finger einer Hand in den Handteller der anderen; man vermeide dabei, die Ellbogen an den Körper zu pressen.
Stampfen erfolgt durch festes Aufsetzen eines Fußes auf ganzer Sohle neben dem andern, aus einem lockeren Schwung des Unterschenkels von rückwärts nach vorn.
Fingerschnalzen darf als bekannt vorausgesetzt werden.
Gunild Keetman
Nachweise
Textnachweis Kommentar:
Gunild Keetman »Rhythmische Übung mit Klanggesten«, in: Dies. (Hrsg.): Orff-Schulwerk. Rhythmische Übung, Mainz 1970, S. 3.
Bildnachweis:
[Titelseite] Gunild Keetman (Hrsg.): Orff-Schulwerk. Rhythmische Übung, Mainz 1970.