Orff-Schulwerk

Einführung in »Musik für Kinder«

Methodik – Spieltechnik der Instrumente – Lehrpraxis

 

Verfasser: Wilhelm Keller

Sprache: deutsch

Publikationsjahr: 1954 (Schott ED 4206, Neufassung 1963)

 

Arbeitsmaterial von Schott Music (Schott ED 4206, Neufassung 1963)

Inhalt

Vorwort (zur Neufassung 1963)

Aus dem Vorwort zur Erstfassung

Allgemeines

Das Instrumentarium

Zur Spieltechnik der Schlaginstrumente

Zur Verwendung weiterer Instrumente

Die ersten Musizierübungen

Beginn der Improvisations- und Erfindungsübungen

Erweiterung der Erfindungsübungen, Rondospiele

Der Übergang vom Fünftonraum zum Sechs- und Siebentonraum in Dur

Einführung der Dominanten

Moll

Die Stufen in Moll

Freier Rezitationston

Dominanten in Moll

Schlussbetrachtung

Kommentar

VORWORT

(zur Neufassung 1963)

Die vorliegende Neufassung der 1954 erschienenen »Einführung in Musik für Kinder«, ergänzt und erweitert die Erstfassung auf Grund der inzwischen erfolgten Weiterentwicklung und Verbesserung des Instrumentariums unter Verwertung mancher Erfahrungen des Verfassers und vieler seiner Kollegen in der Lehrpraxis des Orff-Schulwerks. Die ungewöhnlich schnelle, selbst den Optimisten unerwartete Verbreitung des Orff-Schulwerks (auch über den deutschsprachigen Kulturraum hinaus – zur Zeit liegen schon Ausgaben in neun Fremdsprachen vor), ferner das steigende Interesse von Ärzten, Sozial- und Heilpädagogen und Psychologen an diesem neuen Weg zu einer musikalischen Elementarpädagogik, der auch noch unerforschte Bereiche musikalischer Spieltherapie erschließen könnte und in einigen Fällen (Versuche mit Taubstummen und Blinden) schon erfolgreich beschritten wurde: diese Auswirkungen verpflichten zu ständiger Überprüfung der methodischen und didaktischen Voraussetzungen der Lehrpraxis. Durch die im Jahr 1961 erfolgte Gründung des Orff-Instituts am Mozarteum zu Salzburg, das als Zentralstelle und Seminar für das Orff-Schulwerk, ferner als Forschungsstätte für musikalische Sozial­ und Heilpädagogik fungiert und ausgebaut werden soll, wird der jeweils letzte Stand der Entwicklung des Orff-Schulwerks besser als bisher beobachtet werden können.

Eine Einführungsschrift kann und muß sich in diesem Stadium der Entwicklung ihres Gegenstandes auf die Darstellung schon erprobter und gesicherter Praktiken beschränken. Details und Spezialprobleme, Möglichkeiten der Verbindung mit musischen Nachbarbereichen und andere Fragen können hier nur gestreift, sollen aber in eigenen Beiheften und Veröffentlichungen des Orff­Instituts gründlich behandelt werden. Eine schriftliche Unterweisung kann die mündliche Lehre und die Kontrolle der Übungen durch einen Kenner und Könner der Orff-Schulwerk-Praxis nicht ersetzen; sie will und kann aber der Vor- und Nachbereitung der Lernenden wie der Lehrenden dienen.

Salzburg, im Februar 1963

W. K.

 

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Aus dem Vorwort zur Erstfassung

Diese Schrift versucht Fragen zu beantworten, die dem Verfasser und seinen Kollegen von Erziehern aller Art bei Tagungen, Lehrgängen, Vorträgen, Diskussionen und anderen Gelegenheiten in bezug auf die Praxis des Orff­Schulwerks gestellt wurden; sie versucht ferner, den Gefahren des Mißverstehens und Verkennens des Schwierigkeitsgrades dieser neuen Art des Musizierens und musikalischen Übens zu begegnen, indem sie sowohl einer Überschätzung als auch einer Unterschätzung der hier gestellten Ansprüche und technischen Probleme entgegenwirkt.

Sie wendet sich vor allem an Volksschullehrer, Musiklehrer an Volksschulen, Musikdozenten an pädagogischen Akademien und darüber hinaus auch an Lehrer an mittleren und höheren Schulen, Landerziehungsheimen sowie an alle Pädagogen*), die sich für musische Erziehung einsetzen und verantwortlich fühlen. Der Begriff »Musik für Kinder« ist sehr weit zu fassen und schließt das Musizieren mit Jugendlichen in Schule und Haus mit ein; vornehmlich das in den Bänden IV und V gebotene Material wird nicht nur Kinder ansprechen. Bei Lesern dieser Schrift wird keine musikalische Fachausbildung vorausgesetzt, außer den heute zu den Elementen der Allgemeinbildung zählenden Kenntnissen in der Elementar-Musiklehre. Andererseits ist es unvermeidlich, daß in unserer Darstellung auch pädagogische und musikpädagogische Binsenwahrheiten ausgesprochen werden, die vielleicht mancher erfahrene Erzieher nicht mehr hören will; wir haben sie dennoch eingeflochten, eingedenk eines Ausspruches des Dichters Peter Altenberg, der einmal gesagt hat, daß es zwar keine Kunst sei, derartige Weisheiten zu sagen, jedoch eine unverzeihliche Unterlassungssünde, sie nicht immer wieder zu sagen. So mögen die Erfahrenen unsere Darstellung als Bestätigung und Ergänzung eigenen Wissens und Könnens, die Unerfahrenen aber als erste Hilfe für den Arbeitsbeginn mit dem neuen Werkzeug hinnehmen. Die vorliegende »Einführung« bringt keinen Auszug aus dem Orff-Schulwerk, sondern kann nur als Beiheft zu diesem und nur im Zusammenhang mit dem dort aufgezeichneten und kommentierten Material verwendet werden.

Im Mai 1954

W. K.

*) Über den Interessentenkreis aus dem Bereich der Medizin, Sozial- und Heilpädagogik vgl. das Vorwort zur Neufassung.

Nachweise

Textnachweis Kommentar:

Wilhelm Keller: »Vorwort (zur Neufassung 1963)« und »Auszug aus dem Vorwort zur Erstfassung«, in: Ders. (Hrsg.): Orff-Schulwerk. Einführung in »Musik für Kinder«. Methodik – Spieltechnik der Instrumente – Lehrpraxis, Mainz 1963, S. 3 f.

Bildnachweis:

[Titelseite] Wilhelm Keller (Hrsg.): Orff-Schulwerk. Einführung in »Musik für Kinder«. Methodik – Spieltechnik der Instrumente – Lehrpraxis, Mainz 1963.