Dithyrambi

für gemischten Chor und Instrumente

nach Texten von Friedrich Schiller

 

Textdichter/-vorlage: Friedrich von Schiller

Besetzung: gemischter Chor und Instrumente

Sprache: deutsch

Entstehungszeit: 1955/1956, rev. Neufassung 1981

Uraufführung: 4. November 1987 München (D) · Dirigent: Arturo Tamayo · Münchner Schlagzeugensemble (Leitung: Peter Sadlo) · Chor des Bayerischen Rundfunks (Gesamturaufführung)

Aufführungsdauer: 22′ (gesamt)

Werkteile / Gliederung

Die Kantaten nach Texten von Bert Brecht beihalten folgende Werke:

1. Die Sänger der Vorwelt (1955, revidiert 1981)

2. Nänie und Dithyrambe (1956, revidiert 1981)

Die beiden Teile sind auch einzeln aufführbar.

Informationen zu Handlung, Besetzung und Aufführungsmaterial finden sich bei den jeweiligen Einzelwerken.

Besetzung detailliert

Orchester: 6 Fl. – 3 Pos. – P. S. (mehrere Glsp. · Xyl. · Vibr. · Marimba · 5 Zimb. · Trgl. · Beckenpaar · hg. Beck. · Tamt. · Tamb. · gr. Tr. · Kast. · Dobaci) (9 Spieler) – 2 Hfn. · 4 Klav. (8 Spieler) – mehrere Kb.

 

Aufführungsmaterial Schott Music

Kommentar
Im Laufe seines Schaffens wandte sich Carl Orff mehr und mehr klassischen Stoffen und Formen zu. In der Mitte der 1950er Jahre, zwischen seinen Bühnenwerken Trionfo di Afrodite und Oedipus der Tyrann, komponierte er auch Chorwerke, die sich mit der Antike auseinandersetzen. Darunter finden sich die Hymne Der Sänger der Vorwelt, die strenge, sehnsuchtsfreie Totenklage Nänie und das orgiastische Gedicht Dithyrambe. Anfang der 1980er Jahre vereinte Orff sie zu einem Werk.

In seinen Dithyrambi geht Orff über den Klassizismus Friedrich Schillers hinaus. Während der Dichter seinen Blick auf das Erhabene und dessen Wirkung auf seine Innenwelt richtet, reanimiert der Komponist durch seine Satzweise das archaische Moment, den Ritus, den wollüstigen, erdverbundenen Rausch. Gleichzeitig stellt er die klassische Einheit von Musik, Gesang, Tanz, Sprache und Drama wieder her. Wie in den dionysischen Feiern der Antike fällt dem Vokalensemble dabei eine zentrale Rolle zu; übernimmt das Instrumentarium in erster Linie rhythmische Funktionen, so überformt der Chor den Text in einer eigenen musikalischen Schicht ins Hymnische.

Nachweise

Textnachweis Kommentar:

N. N.: »Beschreibung«, in: Webseite Schott Music: Dithyrambi für gemischten Chor und Instrumente nach Texten von Friedrich Schiller, (abgerufen am 22.5.2018).

Bildnachweis:

[Titelseite] Carl Orff: Dithyrambi, Partitur, Mainz 1981.