Ave Maria

Gemischter Chor a cappella

 

Textdichter/-vorlage: anonym

Besetzung: gemischter Chor (SATB)

Sprache: lateinisch

Entstehungszeit: ca. 1912–1914

Erste öffentliche Aufführung: 23. Juli 1982 in Traunstein, Stadtpfarrkirche St. Oswald (Musiksommer zwischen Inn und Salzach) · Dirigent: Fritz Schieri · Kammerchor der Hochschule für Musik München

Aufführungsdauer: 2′

 

Aufführungsmaterial Schott Music

Inhalt
Text:

Ave, ave Maria! Ave ave!
Gratia plena;
Dominus tecum, benedicta tu in mulieribus, benedictus fructus ventris tui.
Sancta Maria, Mater Dei, ora pro nobis peccatoribus nunc et in hora mortis nostrae!
Ave, ave Maria, ora pro nobis!
Sancta Maria, ora pro nobis!
Mater Jesu, ora pro nobis!
Mater Dei, ora pro nobis, pro nobis!
Amen! Amen!

Kommentar
Die marianische Antiphon »Ave Maria« für vierstimmigen gemischten Chor ist ein Jugendwerk Carl Orffs. Sie entstand zwischen 1912 und 1914 als Studienarbeit an der Münchner Akademie der Tonkunst, der heutigen Hochschule für Musik. Noch der spätcäcilianischen Tradition verpflichtet, weist die Komposition doch auch schon typische Stilmittel der späteren Jahre auf, wie die Stimmführung im Unisono, harmonische Rückungen oder den charakteristischen Gebrauch des Oktavintervalls. Das »Ave Maria« ist das einzig liturgische Kirchenwerk des Komponisten, der sich in seinem Schaffen vom Osterspiel »Comoedia de Christi resurrectione« [sic!] bis zum Spätwerk »De fine temporum comoedia« [sic!] immer wieder mit tiefgründigen religiösen Fragen und Komplexen auseinandergesetzt hat.
Ein Stimmensatz im Nachlaß läßt eine Aufführung im engeren Kreis bald nach der Entstehung vermuten. Die wohl erste öffentliche Aufführung fand im Rahmen des »Musiksommers zwischen Inn und Salzach« am 23. Juni 1982 in Traunstein durch den Kammerchor der Hochschule für Musik München unter Fritz Schieri statt.
Das Autograph (Mus.ms.12597) befindet sich seit 1977 im Besitz der Bayerischen Staatsbibliothek München. Zusätze des Herausgebers wurden in eckige Klammern gesetzt. Die originalen Atemzeichen Orffs sind als kleine Schrägstriche entsprechend dem Autograph wiedergegeben, weitere Atemzeichen aus chorpraktischen Gründen als Kommazeichen.
Nachweise

Textnachweis Kommentar:

Robert Münster: »Vorwort«, in: Carl Orff: Ave Maria. Gemischter Chor a cappella, Partitur C 47005, Mainz 1991, S. 3.

Bildnachweis:

[Titelblatt] Carl Orff: Ave Maria, Partitur, C 47005, Mainz 1991.